Wir beginnen den Tag mit einem Ausflug in den Citti-Park in Kiel. Nein, das ist keine Grünanlage, sondern eine tolle Shopping-Mall. Aniko kommt leider nicht zu ihrem geliebten Kokos-Eis, denn Corona verbietet den Verzehr im Center, so dass der kleine Stand geschlossen ist. Wir frühstücken in einem Vollkornladen – gut und teuer. Bei AWN will ich meine bestellten Boots-Shorts abholen, die aber nicht geliefert wurden. Aniko pflückt wilden Lavendel, mit dem sie unserem Salon verzaubern will.
Frischwasser bunkern, Klamotten einräumen, Betten beziehen, Wassersystem spülen, Bodenreinigung in allen Kabinen (der Bordstaubsauger läuft schon mal :-), endlich den ersten Latte Macchiato (der Kaffeeautomat läuft auch), Klimaanlagen auswintern und testen, Klappräder neu verstauen, Leinen aufschießen, Fender ausbringen, Mittelspring ausbringen, Klappstühle verstauen, Außenborder putzen, Waschmaschine spülen, Navigationsgeräte in Betrieb nehmen und testen, Achterdeck schrubben und aufräumen, Möwenschreck montieren – bestimmt habe ich noch was vergessen. Dank gelegentlichem Regen können wir das Boot nicht polieren – bin ganz froh darüber 🙂
Was riecht da so komisch? Als ich in unserer Kabine etwas erledige, rieche ich verschmortes Plastik. Schnell finde ich die Ursache. Der Scartstecker in der TV-Box des Fernsehers ist heiß und kokelt. Hehhh??? Und seit wann leuchtet diese kleine grüne LED am Empfangsteil? Das Teil hatten wir doch nie in Gebrauch.
Schnell mache ich alles stromlos und demontiere zuerst den Stecker, dann die komplette TV-Box. Weg mit dem Dreck. Beim nächsten Mal wird auch der Fernseher abgeschraubt. Wer braucht schon einen Fernseher im Schlafzimmer? Ich mag mir nicht vorstellen, wie das ausgegangen wäre, wenn das in unserer Abwesenheit passiert wäre.

Bei Chau, dem Chinesen in Friedrichsort, lassen wir den Tag ausklingen. Wieder einmal sind wir sehr zufrieden.
Anders unsere Tischnachbarn. Während ihr Essen langsam kalt wird, wartet er geduldig und lange. Dann fasst er sich ein Herz und merkt an, dass man eigentlich zusammen essen wollte. Ihr Essen wird wieder mitgenommen und nach einer Weile bekommen beide ZUSAMMEN ihre heiße Mahlzeit. Ich empfehle ihnen, bei nächsten Bestellung der Getränke darauf hinzuweisen, dass man gerne zusammen anstoßen möchte.
Bei uns lief alles bestens, was vielleicht daran lag, dass wir beide das Gleiche bestellten, nämlich das Menü der glücklichen Kaiserfamilie. Die Inhaber sind aber auch wirklich nicht zu beneiden, denn mit nur drei Leuten bedienen sie dieses weitläufige Lokal – den Auflagen wegen Corona sei Dank.
Zurück auf dem Boot fällt Aniko sofort ins Bett. Sie hat es sich aber auch wirklich verdient, so wie sie heute geschuftet hat. Ich mache noch ein bißchen Whatsapp, Youtube, suche nach Bootszubehör und drinke einen Moscow-Mule. Dann haue ich mich auch hin.