2017-05-30 Turun Saaristo

31.05.2017 – Launch

…oder wo sind meine Herztropfen?

Die TRIQUETRA wird gelauncht.

Janne rät von einem Launch ab – zu windig. In zwei Tagen wäre es besser. Mist, sollen wir jetzt zwei Tage an Land wohnen und mit einer Leiter ins Boot klettern?

 

Er lässt dem Kranführer die endgültige Entscheidung. Und der ist mutig. Weil es so windig ist, krant er die Triqutra im inneren Teil des Hafens. Dazu lässt er zwei andere Boote umparken. Jetzt gelingt dem Kranprofi eine sehr sanfte Wasserung.

Der Typ ist nicht mutig, sondern gut!

Mir bleibt aber fast das Herz stehen, als ich bemerke, dass der vordere Gurt einen halben Meter neben der Markierung am Rumpf ist. Hab’ da so komische Unfallclips auf YouTube im Kopf.

Aber…alles gut! Unser Baby schwimmt.

01.06.2017 – Airisto Spa

…oder so stellt man sich Finnland vor

Die erste Etappe ist kurz. Wir fahren gerade mal “um die Ecke”.

Wir sind in Airisto Spa, einem schönen kleinen Hafen, der alles bietet: Gute Liegeplätze, Tankstelle, Wasserver- und entsorgung, Duschen mit Sauna und ein gutes Restaurant.

Anlegen am Servicesteg. Das erste Anlegemanöver ist gut! Wir fassen erst einmal 300L Frischwasser. Und dann einen Liegeplatz suchen.  Zwischen den Stegen auf der Stelle gedreht und rückwärts in die Box.

Mann, bin ich stolz! Diese Crew ist klasse.

 

Der einheimische Stegnachbar, der gerade mit einer Gruppe Japanern von einem Ausflug zurückkommt, rät uns zum Umparken. Den kräftigen Schwell, den weit draußen fahrende Fähren verursachen, haben wir schon zu spüren bekommen. Diesmal fahre ich gleich rückwärts in einer S-Kurve. Mensch, geht das mit den beiden Maschinen so gut. Ich brauche kaum Bug- und Heckstrahlruder.

Hier in Airisto Spa werden wir während unseres Törns noch ein paarmal landen. Und, bevor wir das Boot nach Deutschland holen, fahren wir noch einmal hin, um uns, wie viele vor uns, auf den Felsen zu verewigen.

Bevor es Abend wird… Flaggenparade!

Das machen wir jetzt (fast) jeden Abend, denn Tradition verpflichtet!

Genau wie der abendliche Gin-Tonic.

Und dann grillen wir uns etwas, genießen die Sauna und den späten Sonnenuntergang. Wir sind im finnischen Himmel. Wegen des starken Windes bleiben wir zwei Tage hier. Außerdem suchen wir in den Marinas der Insel Störmalo einen Liegeplatz für einen Monat – ergebnislos. Wir wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass uns diese Entscheidung genommen wurde.

03.06.2017 – Turku

…oder die Nacht endet, wenn es hell wird

Nach dem Frühstück nehmen wir die Umtaufe des Bootes vor.

Aus Angel Anna

– wer the f…. ist Anna? –

wird Triquetra.

Alte Folie runter und polieren, polieren, polieren. In der Sonne kommen wir schnell ins Schwitzen.

Dann mit der neuen Folie Maß nehmen. Folie aufbringen und rubbeln, rubbeln, rubbeln.

Habe ich schon erwähnt, dass es schnell warm wird?

 

Wir tanken 500L Diesel und machen uns auf den Weg nach Turku. Wir sind eingeladen zu einer Abi-Feier, ein ganz großes Ding in Finnland. Am Abend wollen wir dann irgendwo chick essen gehen.

Wir nehmen natürlich nicht den direkten Weg, sondern schlängeln uns zwischen Inseln und Inselchen durch. Das Wetter ist schön, der Wind und die Wellen lassen ein gemütliches Cruisen zu.

Wir genießen!

Mein Gott, hier müsste man wohnen oder zumindest den Ruhestand verbringen.

Wunderschön!

Ein “Häuschen” ist schöner als das andere. Und es gibt viele hier davon.

Michka kommt aus dem Staunen nicht raus. Ihr gefallen die Häuschen am Wasser richtig gut.

 

 

Und unterwegs haben wir noch eine Begegnung der Dritten Art.

Wikipedia meint zwar, es wäre nur ein Halo, also das Licht der Sonne, das durch im hexagonalen Kristallsystem kristallisiertes Wasser läuft und dabei so gebrochen wird, als durchliefe es ein hexagonales Prisma. Dabei habe das sichtbare Licht am hexagonalen Prisma ein Minimum der Ablenkung zwischen 21,7° (rot, 656 nm) und 22,5° (violett, 400 nm), während das nicht sichtbare Licht in kleineren Winkeln gebrochen wird , so dass der Eindruck eines leeren Raums zwischen Leuchtobjekt und Halo entstehe.

Aber wir sind sicher, das waren Außerirdische!
Was weiß schon Wikipedia?

Wir legen im Aurajoki mitten in der Stadt an. Das gelingt ganz gut. Nicht so einfach, wenn es von der Crew noch keiner vorher gemacht hat und alle Kommandos zuerst in Deutsch, dann in Englisch und dann in Slowakisch gegeben werden müssen.

Wegen der Abi-Feiern ist viel los in der Stadt. Wir sehen überall Teenager mit Kapitänsmützen…keine angehenden Seeleute, sondern Abiturienten. Jeder hat so seine eigene Art, dieses Ereignis zu feiern. Am besten haben uns die in der heißen Badewanne gefallen. Das wird eine lange Nacht.

04.06.2017 – Naantali

…oder was kosten nochmal vier Kaffee und zwei Kuchen?

Es ist ein wunderschöner Morgen in Turku. Kaum zu glauben, dass diese große Stadt auch mal still sein kann. Nach den vielen Parties  haben offenbar nicht nur wir etwas länger geschlafen.

Heute fahren wir nach Naantali. Und das Wetter tut sein Übriges, um uns einen schönen Tag zu schenken.

 

Vorbei am Suomen Joutsen, dem Finnischen Schwan, fahren wir den Aura runter und passieren die Insel Ruissalo.  In der Marina des TMVC legen wir trotz starker Böen ein gutes Anlegemanöver hin. Vereinsmitglieder empfehlen uns, im inneren Hafen zu parken, weil es dort viel ruhiger ist. Stimmt! Sie haben aber nicht erwähnt, wie eng es dort ist. Dennoch wird dieses Manöver noch besser. Leider ist das Vereinsheim zu… kein Cappucino 🙁 Wir entschließen uns zur direkten Weiterfahrt nach Naantali. Unter der Brücke nach Raumakari wird es dann noch mal eng, sehr eng. Kann einer mal das Boot mit Vaseline einschmieren?

Dieser wunderschöne Hafen hat es uns angetan. Angelegt wie die Profis und ab ins Hafenbüro.

Der Gästehafen von Naantali hat ein neues Hafenbüro. Es ist neu, groß, modern.

Es hat eine Rezeption, einen kleinen Laden, einen Imbiss, große Duschräume und zwei tollen Saunen mit jeweils einem großem Aufenthaltsraum.

Hier gibt es entlang des Ufers nur Pubs und Restaurants.

Ach wie blöd!

Wir müssen umparken, weil die von uns belegte Box vergeben ist. Und jetzt der Schock, aus dem lauen auflandigen Lüftchen, das uns regelrecht in die freie Doppelbox wehte, ist jetzt ein kräftiger ablandiger Wind geworden, der gegen uns arbeitet. Und wir sollen in eine Doppelbox, in der schon eine nicht gerade kleine Yacht liegt. Skipper, Crew, Heck- und Bugstrahlruder kommen an ihre Grenzen.

Aber…..wir sind drin. War doch garnicht sooooo schlimm 😉

Wir erforschen das Städtchen. Es ist einiges los hier, viele Finnen und Touristen sind unterwegs. Außerdem brauchen wir noch ein paar Grundnahrungsmittel wie Bier und Grillfleisch.

Im Café Antonius lassen wir 40€ für vier Kaffee und zwei Stück Kuchen liegen. Wir hätten es vom letzten Mal noch wissen müssen. Es ist aber doch so schön hier. Die Zeit ist hier scheinbar stehengeblieben, und alles ist “homemade”.

Abends ein gutes Essen im Hafenrestaurant. Mein Dessert ist himmlich.

Wir haben einen schönen Abend und eine ruhige Nacht.

Irgendwann in der Nacht fängt es an, zu regnen.

05.06.2017 – Airisto Spa

…oder du hättest mal besser auf den kompass geschaut

Das ist heute nicht mein Tag. Ich wäre besser im Bett geblieben. Aber immer schön der Reihe nach.

Es regnet. Nach dem Frühstück fahren wir trotzdem los. Die Sicht ist nicht so toll, denn auf der Flybridge haben wir keine Scheibenwischer. Was soll’s? Ist doch außer uns eh keiner unterwegs.

Wir umfahren die Insel Luonnonmaa. Und wo es sich weitet, leeren wir den Schmutzwassertank. Zumindest ist das der Plan.

Als es soweit ist, die Pumpen anzuwerfen, stoppe ich auf. Jan hat Probleme, irgendetwas klappt da nicht. Ich verlasse den Steuerstand und schaue nach. Jan hat alles richtig gemacht. Natürlich kann ich das Problem auch nicht lösen. Weiß der Teufel, was heute los ist.  Also zurück auf die Brücke und weiterfahren.

“Hier gibt es aber viele Fischzuchtanlagen. Vorhin eine auf Backbord und jetzt eine auf Steuerbord. Und schon wieder eine Brücke wie vorhin.”

Aber was ist das?????? Das ist doch der Kirchturm von Naantali!!!!

Das gibt es doch nicht, doch, bei Werner!

 

 

Mensch Skipper, hättest nach der Rückkehr auf die Brücke besser mal auf den Kompass geschaut. Dann hättest Du bemerkt, dass sich das Boot gedreht hat und wir wieder zurückfahren.

Peinlich, so ein Anfängerfehler.

Wir machen das Beste daraus, umfahren die Picknickinsel Vepsä und steuern Airisto Spa an. Inzwischen ist auch die Sonne wieder da.

Unser Stammplatz ist frei, das Anlegemanöver schon fast Routine. Geschmeidig gleitet die Triquetra in ihre Box.
Abendessen im Lokal, Sauna, und dann der abendliche Gin-Tonic mit dem guten Bombay Sapphire von Jan.

 

06.06.2017 – Lillmälö

…oder drei gehen über Bord

Lasst uns heute das Dinghy aufbauen. Wir steuern die Servicemarina von Janne auf Lillmälö an. Dort liegt noch eine Palette mit einem Boot und einem Außenbordmotor für uns. Wir wollen das neue Dinghy klarmachen und den neuen Außenborder aufnehmen. Dabei kann ja nichts schiefgehen. Immerhin legen wir in Janne’s Servicemarina ein gutes Anlegemanöver mit Heckboje hin.

Bedienungsanleitung? Brauchen wir nicht, wir doch nicht!

Wie war das nochmal mit dem Aluboden?

 

Na gut, dann werfen wir halt einen Blick in die blöde Anleitung.
Ha, wusste ich doch, dass es so geht.

Das Dinghy ist klar. Jan und ich bringen es zum Boot, alles schön dokumentiert.

Gott sei Dank ist das, was jetzt passiert, nicht dokumentiert.

Als ich Jan und Michka zur Einweihungsfahrt (Gottseidank noch ohne  Motor) einlade, passiert es. Beim Einsteigen kippt das Schlauchboot, das noch auf der Badeplattform steht, über den Kiel und überschlägt sich – wir auch. Mein Versuch, mit Eleganz zu landen, geht völlig daneben. Ich lande auf dem Rücken. Die Ostsee ist kalt. Wir kommen nicht zurück an Bord, weil Aniko die Badeplattform nicht runterlassen kann. Wer hat denn bloß den Hauptschalter umgelegt? Die Ostsee wird kälter. Endlich, die Plattform senkt sich.
Fragen kreisen in meinem Kopf.

Bin ich schon gefroren?
Wieso schmunzeln unsere Bootsnachbarn?
Warum bewegt sich die Plattform so langsam?
Werden mich Jan und Michka jetzt schlagen?
Hat das noch jemand gesehen?
Kommen wir jetzt auf YouTube?

Jan baut uns eine richtige Grillstation auf den Steg. Wir grillen.

Und dieser Sonnenuntergang versöhnt uns wieder mit diesem Tag.

07.06.2017 – Liniholmen

…oder doch nicht oder Nauvo oder Nagu)

Es geht auf große Fahrt. Das soll heute die längste Etappe sein.

Auf dem Plan steht ein kurzen Stopp bei meinem Freund Kenneth auf seiner Sommerinsel Liniholmen. Danach fahren wir nach Nauvo (Finnisch) oder Nagu (Schwedisch).

Die Fahrt durch die südlichen Schären ist atemberaubend.

Enge markierte Fahrwasser lösen sich ab mit weitläufigen Passagen zwischen den Inseln. Die Sonne scheint. So muss es sein.

 

Plötzlich springt uns eine Brücke mit 1,60m Durchfahrtshöhe in den Weg. Die “bridge clearance” unseres Boots ist 4,50. Ich glaube, das passt nicht.

Also zurück und unten rum.

Jan macht es richtig Spaß, das Boot zu steuern. Beide, Michka und Jan, sind eine echte Bereicherung, obwohl es ihr erster Törn ist.

 

 

Wir kommen an die südliche Zufahrt zwischen Ytterstholm und Sackholm zum Anisor fjärden, wo Liniholmen liegt. Wer denkt sich nur diese Namen aus?

Und dann hat noch jemand Felsen im Wasser versenkt, die nur wenige Zentimeter rausschauen. Kenneth hatte mich davor gewarnt. Nee, nee, das ist mir zu haarig. Noch einmal zurück und weiter nach Westen. Zwischen den Inseln Vansor und Petsor gibt es ein markiertes Fahrwasser.

Wir fahren durch den Hemsundet und den Mattnäs Fjärden, entscheiden uns dann aber, Kenneth nicht zu besuchen und fahren stattdessen direkt nach Nauvo.

In Schwedisch, der eigentlichen Sprache der Åland-Inseln, heißt der Ort Nagu. Die Brücke über den Norrströmmen ist mit 15m hoch genug.

In Nagu Hamn erwartet uns kräftiger ablandiger Wind. Ein Segler, der schon am Kai für große Boote liegt, erkennt, dass wir anlegen wollen und macht sich bereit.

Mit seiner Hilfe, einer Bugspring und der Unterstützung von 370PS aus der Steuerbordmaschine gelingt das Anlegemanöver dann doch recht gut.

An Land zu gehen ist jetzt das Problem. Die Plattform ist 1m unter, der Ausstieg 1,20m über dem Kai. Klettern oder Springen? Ich mache aus einem Fender eine Stufe, das geht.

Erste Amtshandlung ist der Hafendrink auf der Terasse des Restaurants L’Escale, eine gute Adresse für unser Dinner. Dann erkunden wir die Marina und den Ort.

Hier ist es schön.

 

08.06.2017 – Satavan Satama

…oder der Tag des BIG BÄNG

Nach einem schönen Abend lassen wir den Tag ruhig angehen.

Wir wollen wieder nach Airisto Spa fahren. Sollte eigentlich ein kurze und ruhige Fahrt werden, schauen wir mal. Aus Nagu Hamn raus biegen wir in den Ramsdals fjärden ein. Das Wetter ist gut, blauer Himmel, Sonne und wenig Wind.

Ich lasse den Kopter aufsteigen, um Aufnahmen während der Fahrt zu haben. Jan steuert das Boot.

Wir umfahren die Insel Haverö. Auf Backbord tauchen drei Becken einer Fischzuchtanlage auf. Ich fahre mit 10 Knoten.

BÄNG!!!

Der Motoralarm schreit los. Um Gottes Willen, was war das? Der direkte Blick auf das Echolot zeigt 20m Wassertiefe. Kann auch nicht sein, dass wir auf Felsen gefahren sind. Ich fahre mitten im Fahrwasser, wo auf der Karte eine Fährlinie angezeigt wird. Motoren ausschalten, alle Bilgen kontrollieren! Erste Beruhigung, kein Wassereintritt.

Ich starte nacheinander beide Maschinen. Sie laufen. Kein Alarm. Bilgen im Auge behalten. Ich fahre die Maschinen langsam auf 1000 Umdrehungen hoch, alles in Ordnung. Keine fremden Geräusche, keine Vibrationen. Was zum Teufel war das?

Ich beschließe, nach Lillmälö zu fahren. Mit etwas Glück ist der Kran noch da, der das Boot für eine Prüfung des Unterboots liften kann. Also, langsame Fahrt voraus!

Wir sind im Servicehafen von Janne. Der Kran ist leider weg. Ein Techniker von Janne prüft den Maschinenraum, kann nichts feststellen. Der Taucher von Janne kann sich in zwei Stunden das Boot unter Wasser anschauen.

So lange behalten wir die Bilgen im Auge. Weiterhin nichts festzustellen. Die Finnen scherzen und meinen, wir seien sicher mit einem russischen U-Boot, das wieder einmal in Finnischen Gewässern war, kollidiert.

Wir nutzen die Zeit und fangen aus Langeweile an, das Boot zu putzen. Michka und Jan sind unglaublich. Galgenhumor: Wenn wir schon untergehen, dann wenigstens in einem sauberen Boot.

Aniko ist noch unglaublicher. Sie putzt die Seitenscheiben und ärgert sich, dass sie einfach nicht sauber werden. Sie putzt sie also noch einmal, Kontrolle…schon wieder nicht sauber. Als sie die Scheiben zum dritten Mal putzt, bemerkt sie, dass sie die obere Reihe geputzt, aber die untere kontrolliert hat. Ich widme mich schon mal den Fendern.

Drei Stunden später frage ich nach dem Taucher. Seine lapidare Antwort ärgert mich: “Ich habe keinen Sauerstoff, die Flaschen werden morgen gefüllt.”

Ich beschließe, nach Satava zu fahren. Dort ist ein Servicehafen mit Travellift. Dort kann man mir helfen. Vor Janne’s Marina teste ich nacheinander beide Maschinen. Steuerbord – OK, Backbord hat ab 1.500 Umdrehungen Vibrationen. Das kann nur bedeuten, dass etwas den Propeller getroffen hat.

Wir sind angekommen. Aniko meinte zwar:
“Da passen wir nie rein.”
“Klar doch, kein Problem.”

Ich gebe es zu, ich war mir nicht sicher.

 

Das Büro ist bis Montag geschlossen. Dann wird das Boot geliftet und untersucht. Bis dahin liegen wir hier gut.

 

 

Diese Tagesetappe lief etwas anders als geplant.

Wir verbringen den Abend in der Marina von Satavan Venepalvelu Oy. Ein Mitarbeiter der Firma nimmt mich zum Feierabend mit auf die Insel Stormalö, wo in Airisto Spa noch unser Auto steht. Ich hole es hierher. Eine Flasche Rotwein findet einen dankbaren Abnehmer.

09.06.2017 – Klar Schiff

…oder Michka und Jan, die Bootssklaven

Der Tag beginnt mit einem späten, dafür reichhaltigen Frühstück. Jan hat heute Geburtstag. Happy Birthday! Um Mitternacht haben wir schon gratuliert.

Unser Boot liegt noch im Wasser. Am Montag wird es geliftet und untersucht. Wir nutzen die Zeit und putzen, was das Zeug hält. Jan und Michka nehmen sich die Fender vor. Die sind jetzt wie neu.

Der letzte Akt des Namenswechsels steht noch an. Die finnische Registrierung muss der deutschen weichen. Obwohl es genügt, dafür einen kleinen Fleck  vorzubereiten, putzt Jan gleich das halbe Boot.

 

Wir fahren mit dem Auto nach Turku. Der erste Besuch war doch etwas kurz. Jetzt schauen wir uns die Stadt an. Jan lädt zu seinem Geburtstag ins  Wikingerrestaurant “Harald” ein.

Dann noch ein kleiner Spaziergang und zurück aufs Boot.

Wir sind fast allein. Viele Finnen haben seit gestern die Boote klargemacht und sind rausgefahren. Die haben entweder ein Sommerhäuschen auf einer Insel oder ankern hinter einer der 20.000 Schären.

Am späten Abend sehen wir im Osten den Vollmond auf- und im Westen die Sonne untergehen.

10.06.2017 – Alles hat mal ein Ende

…oder 20 Stunden im Auto

Es geht nach Hause. Die Fähre nach Stockholm geht um 20:00 Uhr.

Michka und Jan können es nicht lassen und fangen schon wieder an zu putzen. Die können einfach nicht ruhig sitzen. Ich packe schon mal die Ausrüstung zusammen, verstaue die Angeln. Wir verzurren das Beiboot auf der Schwimmplattform und legen den Außenborder aufs Aft Deck.  Aniko und Michka kümmern sich um die Betten und die Wäsche.

Wir packen unsere Sachen und beladen das Auto.

Vorher fahren wir noch einkaufen, damit wir für die Reise etwas Proviant haben.

In der Marina wird noch einmal ausgiebig geduscht. Dann nur noch faulenzen bis zur Abfahrt.

 

Wir sind pünktlich an der Fähre und werden sogar ganz nach vorne gewunken. Ist wohl wegen der Dachbox, denn wir stehen in der Reihe der LKW.

 

Auf der Fähre genießen wir das Skandinavische Büffet.

Endlich Fisch satt 🙂

Wir schauen uns die Bühnenshow an, haben ein paar Gin-Tonic und dann ab in die Koje! Morgen wird ein langer Tag. Die Nacht ist ruhiger als auf der Hinfahrt, wo die Kabine direkt über der Bühne war.

Die Fahrt durch Schweden ist reibungslos. Jan und ich fahren im Wechsel. Doch dann, bei Malmö meldet die Navigation Störungen. Vor der Öresundbrücke blockiert ein verunfallter LKW-Zug alles. Wir umfahren über Land und durch Malmö, verlieren aber eine Stunde.

In Rødby verpassen wir die Fähre um 1 Minute. Das kostet uns eine weitere Stunde. Dafür stehen wir jetzt ganz vorne.

Vor Hamburg gibt es 14Km Stau. Das kostet und weitere Stunden und den Verstand.

Nach 20 Stunden Fahrt kommen wir zerschlagen zuhause an. Nie wieder mit dem Auto nach Finnland. Warum auch? In weniger als 60 Tagen holen wir unsere Triquetra nach Fehmarn.

Fazit:

Ein toller Törn.
Die beste Crew aller Zeiten.
Bis auf den ANFÄNGERFEHLER mit dem Kompass war der Skipper garnicht so schlecht.
Michka und Jan sind Putzteufel.
In finnischen Gewässer beschädigen russische U-Boote deutsche Propeller.
20 Stunden Heimfahrt. Zwei Tage später stark erkältet wegen der Klimaanlage im Auto.

Nachtrag:

Wie vermutet wurde der linke Propeller beschädigt. Der ist inzwischen in Deutschland repariert – die Finnen wollten gleich einen neuen verbauen – und wieder in Finnland.

 

Die Rechte an den Bildern und Videos liegen bei Jan Welnitz, Bratislava (Slowakische Republik) und Werner Busch, Ottweiler (Deutschland).