Ein Freund hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass wir unsere Männertour zur Kieler Woche nicht ins Blogbuch eingetragen haben. Stimmt!
Also, Gerhard, nur für Dich…hier ist der Bericht unserer Abenteuer.
Sohn und Schwiegersohn, Vater und Schwiegervater – also wir Drei – starten am 27.06.2019 morgens um 04:30 Uhr in Richtung Norden. Der frühe Termin ist bewußt gewählt wegen der erwarteten Hitze und um dem Berufsverkehr, insbesondere bei Frankfurt, zu entgehen. Hat geklappt!!! Nach acht Stunden sind wir am Ziel.
Dann sind wir am Boot und regenerieren erstmal nach der langen Fahrt.
Auf dem Boot haben wir das erste „Abenteuer“. Am Abend machen wir uns auf den Weg zur Kieler-Woche-Party an der Hörn. Beim Verlassen des Boots ziehe ich die Tür nur zu. Als ich dann wieder zurück will, stelle ich erschrocken fest, dass abgeschlossen ist…und der Schlüssel liegt drinnen!!??!! Wie ist das möglich?
Nun, ein Werftmitarbeiter, der in unserer Abwesenheit an Bord war, hat aufgeschlossen, die Schiebetür geöffnet und wieder abgeschlossen (vermutlich ohne es zu wissen). Und da ich es auch nicht wusste – woher auch? – habe ich das Boot mit dem Zuziehen der Tür verschlossen. Da niemand mehr von der Werft da ist, komme ich nicht an den Ersatzschlüssel, da der im Büro liegt. Gottseidank ist die Decksluke von der Gastkabine nicht verriegelt. Markus als Schlankster (was für ein Wort :-)) zwängt sich in seine Kabine und öffnet von innen. Ab sofort ist der Bootsschlüssel immer am Mann.
Der erste Besuch der Kieler Woche führt uns an die Hörn, den Stadthafen. Am Germaniahafen gab es in der Craftbeer Area das erste, aber nicht letzte, Bier und einen Imbiss. Dann ging es über die „Kirmes“. War nicht gerade das, was wir uns unter einer maritimen Veranstaltung vorgestellt haben.


Der nächste Abend war um einiges besser. Roman, der in Kiel wohnt, holt uns mit dem Auto ab und führt uns auf den Rathausplatz zum „Platz der Nationen“. Dutzende von Buden aus Dutzenden Ländern der Welt bieten Dutzende verschiedene Küchen an. Wir entscheiden uns für Spanien, weil uns der Sinn nach Meeresfrüchten steht. Okay, danach waren wir in Argentinien für ein kleines Steak 🙂 Markus, der sich als Wikinger gewandet hat, erregt Aufsehen und wrd sogar von Touristen nach einem Foto gefragt.
Auch Wikinger brauchen Bargeld. Naja, ein Wikinger Langboot sieht anders aus.
Dann sind wir fit für die Kiellinie. Hier steppt der Bär. Musik, Essen und Trinken…
Hier tanzen sogar die Leute auch ohne Musik, so scheint es. Aber nein, es ist eine „Kopfhörerparty“. Wer erfindet so was??? Gegen 02:00 Uhr geht es in die Kojen.
Der nächste Morgen beginnt naturgemäß etwas später. Bevor die Sonne auf das Heck knallt, möchte ich den neuen Schriftzug anbringen. Also reinige und poliere ich den Heckspiegel. Jeremias hilft mir dann, den neuen Namen anzubringen.
Das sieht gut aus!!!
Dann noch schnell das Boot geputzt, damit wir bei der Ausfahrt gut aussehen 😉 und zur Abkühlung in den Hafen gesprungen. Auch das Dinghi wird motorisiert und gleich ausprobiert….läuft!
Und dann auch gleich ein weiteres „Abenteuer“. Die Plane, die wir nach dem Bootschrubben über die Kaimauer gehängt haben, ist weg. Aufregung – Suche… Sie schwimmt im Nachbarhafen, wo immer Boote der Wasserschutz und des Zoll liegen. Markus und ich machen uns auf den (heimlichen) Weg mit dem Dinghy und retten unsere Plane.
Am Mittag besucht uns Roman mit seinen beiden Jungs. Wir fahren raus aus der Förde und ankern hinter dem Leuchtturm von Bülk.
Auf Navionics hat jemand diesen Platz als „Rainer’s Karibik“ benannt. Dem können wir nur zustimmen. Auf 3m gehen wir vor Anker, baden im klaren Wasser, fahren mit den Jungs an den Strand und finden sogar einen Hühnergott, einen Belemniten und Ostsee-Jade, grillen an Bord.
What a feeling…
Auf dem Heimweg gebe ich den 740 Pferden mal die Sporen und lasse sie mit 22kn (das sind etwa 40Km/h) laufen….oder sage ich besser Seepferdchen und schwimmen?
Läuft…………………………….und säuft!!!
Das war ein superschöner Tag. Die Ankerstelle ist markiert, hier fahren wir öfter hin.