Denn erstens kommt es anders, als man meistens zweitens denkt.
2022-05-07 – Vorbereitungen
Die letzten Vorbereitungen für den Launchtörn laufen. Die wenigen Klamotten, die wir für die eine Woche benötigen, sind gepackt. Jetzt kommen noch die Sachen für das Boot ins Auto, als da wären
– neue 5-Blatt-Propeller für Bug- und Heckstrahlruder (die sollen deutlich leiser sein und mehr Power bringen)
– neue Opferanoden für Heckplatte, Trimmklappen, Bug- und Heckstrahlruder, die beiden Wellen
– Bettwäsche, Handtücher, Jacken
Und morgen früh geht es dann in aller Ruhe in Richtung Fehmarn. Kein Berufsverkehr, keine LKW, kein Ferienverkehr und vor allem kein WACKEN 😮 Es sollte also recht entspannt werden.
Hoffentlich spielt auch das Wetter mit und schenkt uns eine ruhige Überfahrt.
22022-05-08 – Selbst ein Stau kann entspannend sein.
Die Anreise nach Fehmarn war entspannt, nicht so entspannt, wie wir es uns vorgestellt hatten, aber mit der richtigen Einstellung – mental und Radiosender – kann auch ein Stau entspannend sein. Und wir hatten gleich sechs davon. Zwei waren unfallbedingt – insgesamt acht und ausschließlich junge Fahrer mit Auffahrunfällen ohne Personenschaden – die anderen wegen Baustellen. Es war wie immer, direkt nach dem Reißverschluss lief es flüssiger. Dadurch bekamen wir zwei zusätzliche Stunden Entspannung 😉
Um 16:00 Uhr sind wir auf Fehmarn. Beim Hausmeisterdienst bekommen wir die Appartementschlüssel. Und weil es gerade um die Ecke ist, besuchen wir endlich mal den berühmten Tüdelautomaten. Was wir für Tristan und Neila ertüdelt haben, sehen wir dann, wenn wir wieder zuhause sind.
Als wir an unser Boot kommen, ist der Schreck groß…. denn es ist weg!!!
Wir finden es dann auf dem Gelände, wo es hingestellt wurde, um daran zu arbeiten.
Der nächste Schreck ist nicht viel kleiner, denn die Arbeiten sind nicht alle erledigt. Da müssen morgen ein paar Hände richtig fleißig sein, um alles zu schaffen. Das Antifouling auf der Unterseite fehlt noch. Der Rumpf muss mindestens noch einmal poliert werden. Und die Beschichtungen der Wellen, der Schiffschrauben und anderen Metallteile sind nur zur Hälfte gemacht. Da muss die Servicefirma morgen richtig ranklotzen. Dagegen sind unsere Arbeiten mit den Propellern und Opferanoden ein Klacks.
Wir müssen nämlich am Dienstag so früh wie möglich ins Wasser und nach Gedser in Dänemark fahren, damit wir am Mittwoch nach Barth kommen. Alles nach Donnerstag wird happig bis unmöglich, denn es sind bis 7 Windstärken angesagt.
Nach einem kleinen Spaziergang durch die Marina Burgtiefe kehren wir ins Sailor’s Inn ein und essen lecker Fisch.
Der Blick aus dem Fenster zeigt uns die Marina im Sonnenschein.
09. 05.2022 – Nichts ist so beständig wie der Wechsel
Ein Plan B muss her!
Die Arbeiten am Boot sind nicht vollständig erledigt, und es sind in den nächsten Tagen bis zu 7 Windstärken vorausgesagt. Zwei Gründe, das Boot erst zu Beginn des eigentlichen Urlaubs, also in vier Wochen, nach Barth zu bringen. Dann hat die Servicefirma auch Zeit, alles sorgfältig zu machen und wir kein so enges Wetterfenster.
Immerhin haben wir jetzt die schweren Sachen an Bord und können in vier Wochen entspannt mit der Bahn fahren. Das erspart uns auch die Sorge, wie wir das Auto von Fehmarn nach Barth bekommen. Und das ist schon mal viel wert. Also…in allem auch die Vorteile finden 🙂
Heute haben wir die Opferanoden und die Propeller des Heckstrahlruders montiert. Letztere nur provisorisch, weil die Welle und die Schrauben gefettet werden müssen. Dann hat man beim nächsten Mal weniger Stress mit der Demontage. Die Propeller des Bugstrahlwerks werden montiert, wenn der Tunnel mit Antifouling gestrichen ist.
Auf die neuen Propeller bin ich echt gespannt. Durch die neue Formgebung und 5 anstatt 4 Blätter sollen sie effektiver und leiser sein. Das wäre eine super Sache.
Naja, und dann machen wir uns einen ruhigen Tag – Spazierengehen, Hafenkino, Erdbeeren am Ufer, Chillen in der Marina mit Rhabarberschorle und Cuba libre.
Wir waren wieder einmal im Korfu in Burg. Und wieder einmal sind wir sehr zufrieden. Das Lokal, vor allem aber die Leute und das Essen sind klasse.
Sehr nett, sehr schnell, sehr aufmerksam – so ist das Personal.
Reichlich, gut zubereitet und schmackhaft – so ist das Essen.
Angemessen und für einen Touristenort günstig – so sind die Preise.
Und den Ouzo gibt es vor und nach dem Essen 🙂
Bevor wir in unser Apartement zurückkehren, bringen wir die letzten Sachen auf’s Boot. Das gibt mir auch die Gelegenheit, mir die reparierte und neu gemachte Persenning anzuschauen. Yachtsport Fehmarn hat eine wirklich gute Arbeit abgeliefert.
11.05.2022 – Wieder zuhause
Nachdem es mit dem Launch nicht geklappt hat, haben wir beschlossen, nach dem Wochenende nach Hause zu fahren.
Die Heimfahrt war, obwohl es ein normaler Arbeitstag war, perfekt. Wir sind nämlich so abgereist, dass wir gegen 08:30 Uhr an Hamburg vorbeifuhren, nach der Rushhour. Von Fehmarn aus muss man auch nicht durch den Elbtunnel, sondern fährt Norderelbe und Süderelbe. Obwohl viele LKW unterwegs waren, hatten wir nirgends stockenden Verkehr oder gar einen Stau, von den wenigen „Ausbremsungen“ abgesehen, die manchmal ein Elefantenrennen oder ein Raser verursachten. Die hohen Spritpreise scheinen nur noch die absoluten bekloppten Dauerraser nicht zu beeindrucken.