Ærøskøbing und zweimal Rumms

Der letzte Törn in 2019 endete mit einer Havarie. Bei der Anfahrt der Marina Ærøskøbing mussten wir einem Fischerboot ausweichen und kamen in flaches Wasser. Die Fahrrinne ist dort auch wirklich eng. Die eng beieinander liegenden Tiefenlinien auf der Seekarte zeigen, wie schnell die Wassertiefe abnimmt.

Als der Tiefenmesser uns warnte, war es auch schon zu spät. Ich konnte gerade noch auskuppeln und ein Stoßgebet gen Himmel senden, da gab es auch schon zwei dumpfen Schläge. Eigentlich hörte es sich gar nicht so schlimm an. Die Maschinen fielen auch nicht aus wie 2017, als wir in Finnland ein Stück Treibgut erwischten.

Also tuckerten wir in den Hafen, zogen die Badehose an und tauchten unter das Boot. An den Propellern war nichts zu erkennen. Das Wasser war zugegebenermaßen auch nicht besonders klar wegen des Bootsbetriebs im Hafen.

Als wir Ærøskøbing zwei Tage später verließen, bemerkte ich ab 1500 Umdrehungen ein Vibrieren, dass nach eingehender Analyse von der Steuerbordwelle kam. So war klar, dass wir den Törn mit gedrosselten Maschinen beenden mussten.

Im Heimathafen in Kiel tauchte ich bei klarem Wasser noch einmal unter unser Boot und sah, dass eines der vier Propellerblätter verbogen war. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Nachdem das Boot nämlich in unserer Abwesenheit in die Halle geslippt wurde, informierte mich die Werft, dass der Wellenbock verbogen war und möglicherweise sogar die Welle beschädigt sein könnte.

Also fuhren wir am Nikolaustag nach Kiel, um uns den Schaden selbst anzuschauen. Hier ein paar Bilder vom Schaden.

Ich informierte die Versicherung und bat die Werft, einen Kostenvoranschlag zu erstellen. Es dauerte ganze fünf Monate, bis ich diesen endlich erhielt. Dann dauerte es noch einmal zwei Wochen, bis die Versicherung die Übernahme der Reparaturkosten in Höhe von rund 15.000 Euro mitteilte und ich den Auftrag zur Reparatur erteilte.

In der ersten Juliwoche soll die Reparatur nun endlich abgeschlossen sein. Wir warten täglich auf die Zusage, wann das Boot wieder ins Wasser gehen kann und planen schon die Reise nach Kiel.

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